
Die Auswahl der richtigen Smart Home Geräte kann schnell einen großen Teil der Freizeit einnehmen. Das Problem hierbei ist, dass es unzählige Details gibt, auf die man achten sollte.
Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel Optik, Haptik, Stromversorgung und Integrationsfähigkeit. Je nach Priorität legen einzelne Nutzerinnen und Nutzer dabei auf verschiedene Faktoren besonderen Wert. Im Alltag spielt nicht selten die Optik eine große Rolle, damit die richtigen Smart Home Geräte schlicht in das eigene Zuhause integriert werden können. Auf der technischen Seiten wirft man den Blick jedoch sehr stark auf die Integrationsfähigkeit und die damit verbundenen Möglichkeiten, das Gerät in die vorhandene Infrastruktur einzubinden.
In diesem Artikel blicken wir auf die verschiedenen Faktoren und beleuchten, inwiefern diese eine Entscheidung für die richtigen Geräte beeinflussen.
Der Faktor Optik
Bei der Gestaltung des Eigenheims oder der Mietwohnung überlassen wir nichts dem Zufall. Vorhänge werden auf die Tapetenfarbe abgestimmt und sogar das Sofa muss sich farblich in den Raum einfügen. Es ist also klar, dass wir bei der Inneneinrichtung auf diverse unterschiedliche Details achten.
Auch bei der Auswahl der richtigen Smart Home Geräte spielt dieser Faktor eine große Rolle.
Thermostate, die zur smarten Steuerung der Heizung dienen, sollen unauffällig in den Raum integriert werden können. Beim Betreten des Raums sollen sie nicht direkt in den Fokus rücken, sondern dezent ihre Arbeit verrichten.
Meist ist es so, dass der Faktor Optik bei der Auswahl einer der ersten Punkte ist, auf die wir achten. In diversen Online Shops oder Vergleichsportalen werden viele Bilder geboten, auf denen wir einen ersten Eindruck gewinnen können. Dieser erste Eindruck entscheidet darüber, ob wir diesem Gerät weitere Aufmerksamkeit schenken oder eine Alternative suchen.
Trotz unserer starken Fokussierung auf die Optik dürfen wir dabei jedoch nicht vergessen, dass es sich bei den einzusetzenden Geräten um ein Stück Technik handelt. Diese Technik besteht aus weit mehr als nur einem schicken Aussehen.
Der Faktor Haptik
Die Haptik beschreibt grundsätzlich alles, was unter den Bereich des Tastens fällt. Wir sind es gewohnt unsere unterschiedlichen Produkte regelmäßig in die Hand zu nehmen und entscheiden dabei oftmals über die Qualität der Produkte.
In Zeiten des Online Shoppens ist es natürlich sehr schwer eine Aussage über die Haptik – und damit verbunden die Verarbeitung – zu treffen. Oftmals handelt es sich hierbei um einen Punkt, der beim Kauf stark vernachlässigt oder vollständig ausgeblendet wird.
Um zumindest einen grundlegenden Eindruck darüber zu gewinnen, wie es um die Haptik der Produkte steht, können diverse Maßnahmen zum Einsatz kommen. Eine der bekanntesten Maßnahmen ist das Lesen unterschiedlicher Rezensionen, die in den Online Shops meist direkt mit dem Produkt verknüpft sind.
Doch auch abseits der Online Shops besteht die Möglichkeit, sich ein Bild über die Haptik zu machen. Blogger und YouTuber geben häufig einen umfassenden Überblick über einzelne Aspekte und können durch ihr abschließendes Fazit auf genau diese Faktoren eingehen.
Wem das noch nicht genug ist, sollte den direkten Draht zu denjenigen suchen, die das Produkt ausprobiert haben. In Zeiten von Social Media bieten uns Twitter, Facebook und Co. umfassende Möglichkeiten, um mit den Testern in Kontakt zu treten.
Der Faktor Vernetzung
Hat man sich auf ein schickes Produkt festgelegt, erfolgt eine weitere Recherche. Hierbei geht es ganz gezielt um die Vernetzungsmöglichkeiten, die durch unser Gerät geboten werden.
Ist das Smart Home Gerät nicht alleine im Zuhause aktiv, sollte es mit den bestehenden Geräten interagieren können. Dafür ist es wichtig zu wissen, wie das Gerät angesteuert wird und ob es sich in bestehende Smart Home Systeme integrieren lässt.
Ein gutes Beispiel hierfür sind diverse ZigBee-Geräte, die sich nicht selten mit dem Philips Hue System verbinden lassen. Auf diese Weise erspart man sich und dem Zuhause den Einsatz einer weiteren Zentrale und kann die bereits vorhandenen Geräte mit dem neuen Gerät direkt verknüpfen.
Sollte hingegen eine neue Zentrale zum Einsatz kommen, so ist das kein Grund zum Ausschluss des Geräts. Diverse Smart Home Systeme, darunter ioBroker, verbinden Zentralen verschiedener Hersteller miteinander und erlauben die Erstellung übergreifender Automatisierungen im Zuhause. Hierdurch ist es möglich, dass zum Beispiel die Lampe eingeschaltet wird, sobald man ein Fenster öffnet.
Oft unterschätzt: Datenschutz
Neben all den aufgezählten Faktoren gibt es einen weiteren, der häufig unterschätzt wird. Hierbei handelt es sich um den Datenschutz, der gerade innerhalb der Europäischen Union strikt geregelt ist.
Doch auch wenn die Smart Home Geräte sämtliche Anforderungen daran erfüllen, lohnt sich ein Blick auf die Funktionsweise und den Umgang mit dem Datenschutz.
Vielen Anwenderinnen und Anwendern ist nicht bewusst, dass eine Vielzahl von Geräten zu jeder Tages- und Nachtzeit mit den Servern des Herstellers kommunizieren. Dabei werden unter Umständen sensible Daten ausgetauscht, die man im Alltag nicht gerne preisgeben möchte.
Bei Saugrobotern zählt hierzu die erstellte Karte der Umgebung und damit der Grundriss der Wohnung. Bei smarten Türschlössern sind es die diversen Aktivitäten, wie zum Beispiel das Auf- und Abschließen der Wohnungstür. Wer hierbei großen Wert auf Privatsphäre legt und diese Daten nicht an den Hersteller übermitteln möchte, muss auf entsprechende Datenschutzeinstellungen achten.
Wichtige Fragen hierzu sind, ob man die Geräte komplett offline betreiben kann oder zumindest die Übermittlung in den Einstellungen deaktivieren kann.
Je stärker die Komponenten in unseren Alltag eingreifen, desto wichtiger wird der Faktor Datenschutz. Eine Kamera im Innenbereich, die ungesichert ihre Bilder an den Hersteller überträgt sollte daher nur dann zum Einsatz kommen, wenn man sich dem Risiko bewusst ist und es billigend in Kauf nimmt.
Meist lohnt es sich hierbei, wenn man bei eventuellen Problemen oder Unsicherheiten den Hersteller kontaktiert oder mit Personen spricht, die das Gerät bereits im Einsatz haben.
Die Langlebigkeit
Besonders günstig produzierte Smart Home Geräte leiden meist unter einer sehr kurzweiligen Lebensdauer. Das betrifft sowohl den physischen Einsatz, als auch die Versorgung mit (Sicherheits-)Updates.
Beim physischen Einsatz kommt es auf die Verarbeitungsqualität an. Sie entscheidet darüber, wie langlebig das Produkt ist und ob es bei hoher Beanspruchung den Dienst schnell verweigert.
Betrachtet man die Beanspruchung so wird schnell klar, dass einige Geräte im Smart Home häufiger genutzt werden als andere. Der Saugroboter verrichtet beispielsweise täglich seine Arbeit und wird daher häufiger physisch beansprucht als zum Beispiel eine Steckdose für den Weihnachtsbaum.
Doch auch in der virtuellen Welt gibt es den Faktor Langlebigkeit. Die Versorgung durch Updates, insbesondere Sicherheitsupdates, sollte für einen gewissen Zeitraum sichergestellt sein. Oft erscheint es so, dass teure Produkte hierbei die Nase vorn haben und günstigere Produkte nur eine kurze Lebensdauer haben.
Pauschal lässt sich das allerdings nur sehr schwierig sagen und kommt auf den jeweiligen Hersteller an. Sofern möglich sollte man daher prüfen, wann das Wunschgerät das letzte Update erhalten hat und ob es eventuell einen Updateverlauf gibt, aus dem die Lebensdauer abgeleitet werden kann. Hierzu veröffentlichen manche Hersteller ein Dokument, aus dem die Verbesserungen in chronologischer Reihenfolge ersichtlich sind.
Kennzeichnungen
Bei elektrischen Geräten ist es üblich, dass diese über diverse Zertifizierungen und Kennzeichnungen verfügen. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte CE-Kennzeichnung, die jedoch kein Qualitätssiegel ist. Die CE-Kennzeichnung besagt, dass der Hersteller alle geltenden Anforderungen erfüllt, die innerhalb der Europäischen Union gelten. Sobald eine sogenannte notifizierte Stelle diese Kennzeichnung überprüft und bestätigt, erhält das Produkt neben der CE-Kennzeichnung eine Nummer. Diese Nummer offenbart die jeweilige Stelle, die eine Überprüfung durchgeführt und bestätigt hat.
Weitere Kennzeichnungen für die Produkte sind die Geprüfte Sicherheit (GS), European Norms Electrical Certification (ENEC) und das TÜV-Zeichen.
Gerade bei günstigen Produkten fehlen häufig einige Kennzeichnungen, da ein Zertifizierungsprozess entsprechend zeitaufwändig und kostenintensiv ist. Diese Kosten würden wiederum den Preis der Geräte steigern, wodurch sie nicht mehr so günstig am Markt angeboten werden können.
Es ist daher immer ratsam, sich die Kennzeichnungen und Angaben des Herstellers genau anzusehen. Bei elektrischen Produkten muss eine gewisse Sicherheit Standard sein, da dies wiederum mit dem Versicherungsschutz zusammenhängt. Wer sich an dieser Stelle unsicher ist, sollte daher bei geeigneten Stellen nachfragen und zur Not die eigene Versicherung kontaktieren.